Elisabeth-Plastik von Niemeyer-Milde
Zu der Skulptur in der Cafeteria schreibt der Künstler:
Michael Niemeyer-Milde
erszebetfremd@t-online.de
Skulptur
Thema: „Ich war fremd und ihr habt mich bei euch aufgenommen.“
Maße, Material: ca. 80cm, Eiche, Edelstahl, Blei, Graphit, Acryl
Standort: an einer der vorderen Säulen in der Cafeteria, auf eigenem Postament
Assoziationen zum Thema und zur Hl. Elisabeth
Wie nah oder fremd Sie sich sind, können Sie unter der gleichnamigen E-Mail-Adresse mitteilen. Diese Korrespondenz ist Bestandteil der Präsentation der Skulptur.
Elisabeth hat gegen Konventionen ihrer Zeit verstoßen. Das war befremdend. Sie hat sich dadurch unbeliebt gemacht und ist deswegen geliebt und auch verklärt worden.
Elisabeth war schlicht.
Elisabeth, eine der ersten Beginen.
Elisabeth war und ist sperrig, nicht platt und angepasst; trotzdem weich und auch sanftmütig. Dafür soll die einfache, gerade Holzform sprechen (Stelencharakter ja, aber auch um Anstoß daran zu nehmen, im Sinne von: sich Gedanken machen und nicht Elisabeth-Futter konsumieren), in die eine weiche Form gearbeitet ist.
Die Farbe Rot steht für alles, was weh tut (Leid, Elend etc.), aber auch für Wärme (Liebe, Geborgenheit, z.B.).
Die Farbe Schiefergrau steht für Tod, Vergänglichkeit, aber eben auch für Festigkeit (Gestein, Fels Petrus).
Die Skulptur hat nur vier angedeutete Finger: auch Elisabeth ist trotz ihrer enormen Leistung unvollkommen/ begrenzt (auch im religiösen Sinn).
Die Bleiplatte steht für den Beginenschleier, Welle = Bewegung zur Welt und zu Gott, gehalten durch einen Edelstahlstab, der die feste Beziehung zu Gott und den Menschen symbolisieren soll.
Motti aus Matth. 25, 31ff.:
1. Lutherische Pfarrkirche: „Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben.“
2. Kugelkirche: „Ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben.“
3. Universitätskirche: „Ich war fremd, und ihr habt mich bei euch aufgenommen.“
4. St. Peter und Paul: „Ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet.“
5. Elisabethkirche: „Ich war krank, und ihr habt mich versorgt (besucht).“
(6. „Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.“)
Vergleiche
Mt. 25, 40: „Wahrlich, ich sage euch: Was immer ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Js. 58, 7: „...dein Brot dem Hungrigen brechen und obdachlose Arme aufnehmen in dein Haus; den Nackten, den du siehst, bekleiden und dich deinen Mitmenschen nicht entziehen.“
Ib. (Iyob) 22, 6ff: „Umsonst hast deine Brüder du gepfändet und zogst den Nackten iher Kleider aus. Kein Wasser reichtest du dem Durstigen, verweigertest das Brot dem Hungernden. Dem Armen ist das Land aufs letzte weggenommen, der Angesehene darf darin wohnen.“
Sir. 7, 35ff: „Scheue dich nicht, die Kranken zu besuchen, denn aus solchem Tun wirst du Liebe gewinnen. Bei all deinen Werken denk an das Ende, denn so wirst du nie eine Sünde begehen.“
Mt. 7, 22ff: „DIE WAHREN JÜNGER. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht geweissagt in deinem Namen, in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wunder gewirkt? Dann werde ich zu ihnen sagen: Ich habe euch nie gekannt. Hinweg von mir, ihr Übeltäter !“
Mt. 10, 32ff: „Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen; wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.“
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(Quelle: DIE BIBEL, Dt. Ausgabe mit den Erläuterungen der Jerusalemer Bibel, St. Benno Verlag Leipzig, unter Lizens Herder Verlag Freiburg)
Mt. 5,1- 7, 29 Bergpredigt
und Kommentar Franz Alt: Frieden ist möglich, Serie Piper, R. Piper & Co. Verlag, München, Zürich, 17. Aufl. Jan. 1984
© michael niemeyer-milde, 2012
Michael Niemeyer- Milde
Michaelsgasse 1
35094 Lahntal
tel.: 06420/ 826797
e-mail: michael-niemeyer-milde@t-online.de