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29.01.2024

Holocaust-Gedenken am 27.01.2024

Wie jedes Jahr anlässlich des Gedenktages an die Befreiung von Auschwitz am 27. Januar gedachten auch in diesem Jahr alle Schülerinnen und Schüler der Religions- und Ethikkurse der Jahrgangstufe 10 dieses Ereignisses und erinnerten an die Millionen von Menschen, die dem unsäglichen Morden der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Eine besondere Tiefe erhielt das Gedenken in diesem Jahr, weil sich sehr viele Schülerinnen und Schüler mit eigenen Beträgen in Form von Gedichten, kleinen Reden und einem Theaterstück in der Synagoge aktiv beteiligten. Da der Gedenktag in diesem Jahr auf einen Samstag fiel, verlegte ihn die Elisabethschule auf Montag, den 29.01. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Marburger Jüdischen Gemeinde, die uns jedes Jahr durch einen ihrer Vorsitzenden, ehemals Amnon Orbach, jetzt durch Thorsten Schmermund, begleitet und alle Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte im Anschluss an das Gedenken zu einer Gesprächsrunde in die Synagoge einlädt.

Ute Trautwein, 30.01.24

Gedanken zweier Schülerinnen

Aufgehängt, erschossen, gefoltert, vergast.
Zur Zeit des Nationalsozialismus sind viele Menschen, grausam und willkürlich, ermordet worden. Diese Taten lassen sich weder entschuldigen noch rückgängig machen. Wir wollen jedoch aus ihnen lernen. Diskriminierung und Rassismus führten innerhalb weniger Jahre zu Deportationen und industriellem Massenmord. Und heute? Heute sehen wir, wie rechte Politiker ganz offen die Remigration von Ausländern und den sogenannten „Nicht-bio-Deutschen" planen. Dies fühlt sich an wie eine Wiederholung der Geschichte. Diese darf sich nie wiederholen. Niemals.
Der Holocaustgedenktag erinnert uns unter anderem daran, wohin uns die „Remigration" schon einmal gebracht hat. In diesem Sinne ist der Buchenwaldschwur „Nie wieder" - insbesondere heute - immer noch aktuell. Nie wieder ist Jetzt!
(Julia D., Joely S.)

„Auschwitz-Prozess“
(Gedicht von Armin Müller, geb. 1928)

Rauch aus viereckigen Schornsteinen,
Rauch in alle Winde getragen,
auf uns gekommen als gelber Staub,
auf Fensterbrett, Distel, Akazie,
unwiderruflicher Totenschnee,
Schnee voller Stimmen,
Rauch voller Haare,
Staub voller Stirnen,
Stirnenstaub, Haarrauch, Stimmenschnee,
Schnee, den kein Märzhimmel schmilzt,
Rauch, den kein Wind mehr davonträgt,
da hilft kein weißer Cottonovakragen,
Staub, den kein Regen mehr abspült.

Holocaustgedenken 27.01.2023

Wie viele Konzentrationslager gab es eigentlich in Europa? Wie viele in Polen? Und wie viele in Deutschland? Was trug sich in den grauenvollen Jahren von 1941 bis 1945 in Marburg zu? Und wie erging es den jüdischen Schülerinnen an der Elisabethschule? Diesen Fragen gingen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 zum Holocaustgedenken in diesem Jahr nach und trugen vielerlei Informationen zusammen. Sie gingen auch den Wegen der Erinnerung nach, sprachen über Menschen, die verfolgt wurden, die Widerstand leisteten und über den Künstler Gunter Demnig, der die bekannten Stolpersteine entwarf und gestaltete. Über 100 Stolperseine sind inzwischen in Marburg verlegt worden. Abschließend rezitierte Herr Schmermund, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde in Marburg, eindrucksvoll für alle das Kaddisch, das jüdische Totengebet, und man ging auseinander, wohl alle mit einem „Nie wieder“ in Herz und Sinn. 

 

Ute Trautwein 

 

28.01.2022

27. Januar - Holocaust-Gedenktag 2022

„Wir gedenken der Entrechteten, Gequälten und Ermordeten: der europäischen Juden, der Sinti und Roma, der Zeugen Jehovas, der Millionen verschleppter Slawen, der … Zwangsarbeiter, der Homosexuellen, der politischen Gefangenen, der Kranken und Behinderten, all derer, die die nationalsozialistische Ideologie zu Feinden erklärt und verfolgt hatte. Wir erinnern … auch an diejenigen, die mutig Widerstand leisteten oder anderen Schutz und Hilfe gewährten.“

Im Sinne dieses Zitats aus einem Bulletin der Bundesregierung begeht die Elisabethschule seit vielen Jahren den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Auch in diesem Jahr kamen alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 mit ihren Lehrkräften der Fächer Religion und Ethik, mit Schulleitung und einem Vertreter der Jüdischen Gemeinde Marburg auf dem Schulhof zusammen, um sich mit Plakaten, Lesungen und stillen Minuten eines „Nie wieder“ gemeinsam zu versichern.

28.01.2022, Ute Trautwein

Als die Rote Armee das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten, das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, am 27.01.1945, befreite, hatten dort bereits über eine Million Menschen in weniger als vier Jahren den Tod gefunden. Die befreiten Menschen hatten Schreckliches erlebt und blickten in eine völlig ungewisse Zukunft.

10.02.2020

Holocaust-Gedenktag 2020

Rückblick auf den Gedenktag zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz an der Elisabethschule am 27.01.2020

Martin Pflüger (LiV), Martin Hahn (Vikar), Ute Trautwein (Religionslehrerin)

Als die Rote Armee das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten, das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau am 27.01.1945, befreite, hatten dort bereits über eine Million Menschen in weniger als vier Jahren den Tod gefunden. Die befreiten Menschen hatten Schreckliches erlebt und blickten in eine völlig ungewisse Zukunft.

Vor zwei Wochen, am 27.01.2020, gedachte die Elisabethschule gemeinsam mit Vertretern der jüdischen Gemeinde in Marburg der Opfern der Schoa, im Speziellen der Deportierten der Schulgemeinde. Unter den Deportierten waren zahlreiche ehemalige jüdische Schülerinnen der Elisabethschule sowie die damalige stellvertretende Schulleiterin, Opens internal link in current windowHedwig Jahnow (1879 – 1944), die in Theresienstadt umkam. In den 80-er und 90-er Jahren des letzten Jahrhunderts hatten sich ehemalige Geschichtslehrerinnen und -lehrer der Schule die Aufarbeitung der persönlichen Biographien dieser Opfer zur Aufgabe gemacht. Sie hatten gemeinsam mit Lehrern des Faches Kunst und auf Basis von Entwürfen einiger Schülerinnen und Schüler an der Elisabethschule, den vor dem Schulhauptgebäude liegenden Davidstern als Mahnmal realisiert. An diesem Mahnmal fand, wie in allen Jahren zuvor, in diesem Jahr ein besonders bewegendes Gedenken statt. An dieser Veranstaltung nahmen alle 9. Klassen der Schule teil.

„Besonders beeindruckt hat mich die Fähigkeit der Juden zu verzeihen, dem Volk, das sie beinahe zerstört hätte“, so ein Elisabethschüler.

Schulleiter Gunnar Merle eröffnete das Gedenken mit einer Ansprache. Schülerinnen und Schüler des Religionskurses von Ute Trautwein erinnerten an die verschiedenen Konzentrationslager, trugen selbst erarbeitete Fakten zu diesem Ereignis sowie ihre eigens formulierten persönlichen Gedanken dazu vor.
Der langjährige Vorsitzende, Amnon Orbach, und Thorsten Schmermund, beide von der jüdischen Gemeinde Marburg, bereicherten die Gedenkveranstaltung in besonderer Weise mit dem Gesang des Kaddisch und dessen Übersetzung.

„Ich glaube, uns alle hat der Gesang sehr beeindruckt. Wir haben ihn schon vorher im Unterricht gehört. Aus diesem Grund kannten wir den Inhalt des Gesangs. Nicht nur den Text fand ich sehr beeindruckend, sondern auch die Emotionen, die Herr Orbach uns allen, Schülern und Lehrern, vermitteln konnte.“ (Lenka, 9. Klasse)

Oder eine andere Schülerin: „Der eindrücklichste Moment war, als der Rabbiner sang und alle zu Boden guckten oder mit leeren Augen Löcher in die Luft starrten.“

Und: „Am meisten hat mich beeindruckt, dass Herr Orbach mit 90 Jahren das Kaddisch vorgesungen hat. Daraufhin sind wir in die Synagoge gegangen, was sehr interessant für mich war, da ich noch nie zuvor in einer Synagoge war.“

Beim sich anschließenden Synagogenbesuch stellte Thorsten Schmermund die Marburger jüdische Gemeinde und ihre Synagoge vor und ließ anschließend Zeit für individuelle Fragen und Erkundungen.

„Der Synagogenbesuch war interessant gestaltet und wir durften uns die Tora ansehen. Wir haben darüber viele interessante Dinge gelernt, z.B. dass die Tora 60 Meter lang ist oder dass sie beerdigt werden muss und nicht einfach weggeworfen werden darf.“

„Ich habe gelernt, warum die Kippa getragen wird. Mich hat beeindruckt, wie lange es dauert, eine Schriftrolle zu schreiben.“

Nach der Besichtigung der Synagoge gingen die Klassen wieder zurück in die Schule. „Das Gedenken war sehr emotional und beeindruckend“, resümierte ein Schüler.

Alle Beteiligten kehrten sehr bewegt von diesem Vormittag in ihren Alltag zurück und allseits blieben Gefühl und Gedanke zurück, dass diese Vorgänge niemals vergessen werden dürfen und dass sie es wert sind und bleiben werden, in Gegenwart und Zukunft gemeinschaftlich und würdig an sie zu gedenken.

Holocaust-Gedenktag an der Elisabethschule

Seit einigen Jahren ist  an der Elisabethschule die Tradition gewachsen, am 27. Januar zusammen mit der jüdischen Gemeinde Marburg eine Gedenkfeier für die Klassen 9 (früher 10) zu veranstalten. Hierzu versammelt  sich der ganze Jahrgang vor unserem Mahnmal. Dieser Ort ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil unserer Schule geworden.

1991 hat Thomas Perst, ein Schüler des 13. Jahrgangs – dieses Mahnmal in Form eines Judensterns im Kunstunterricht entworfen. Er ist aus Wesersandstein gefertigt und besteht aus 55 Dreiecken und einem Mittelstein mit der Inschrift „Im Gedenken an die jüdischen Angehörigen der Elisabethschule“.

Zwischen 1878 und 1938 besuchten 180 jüdische Schülerinnen unsere Schule. Sehr viele von diesen wurden Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Sie wurden entweder vertrieben  oder später, ab 1941,  deportiert,  was gleichbedeutend ist mit ermordet.

Viele der jüdischen Mitbürger hatten nicht auswandern wollen. Keiner konnte sich das Schlimmste vorstellen, viele stellten den Auswanderungsantrag zu spät oder wurden in den Exilländern nicht mehr aufgenommen. Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion und dem Kriegseintritt Amerikas im Jahre 1941 gab es keine Flucht mehr nach Übersee und die erste Deportationswelle rollte an.

Alle Altersstufen von unseren ehemaligen Schülerinnen wurden von dieser Welle erfasst. Dina Lucas, die Schwester von Dr. Leopold Lucas, war mit 75 Jahren die Älteste, Marion Reis mit 17 Jahren die Jüngste.  Ihrer aller Leben - es waren mindestens 39, d.h. fast ein Viertel unserer jüdischen Schülerinnen und das der stellvertretenden Schulleiterin Hedwig Jahnow - endete gewaltsam in den Konzentrationslagern im Osten Europas.

Mit dieser jährlichen Gedenkfeier am 27. Januar wollen wir zusammen mit der jüdischen Gemeinde die Erinnerung an diese Schülerinnen, die Teil unserer Schulgeschichte sind,  wachhalten. Deswegen nennen wir ihre Namen und Schülerinnen und Schüler legen zu ihrer Ehre Blumen am Mahnmal nieder.

Abschließend betet Amnon Orbach, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde den Kaddisch, das jüdische Totengebet.

Im Anschluss an die Gedenkfeier in der Schule  besucht  der gesamte Jahrgang die Synagoge, wo Amnon Orbach den Schülerinnen und Schülern  die Geschichte der jüdischen Gemeinde nach dem Krieg und jüdisches Leben in Marburg heute  vorstellt.

2018 hat Leander Ungan die Gedenkveranstaltung unserer Schule in einen Opens external link in new windowFilm aufgenommen, der Aktionen gegen den Antisemitismus in Marburg dokumentiert.

01.02.2012

Holocaust-Gedenktag 2012

Rückblick auf die Gedenkfeier am 27.1.2012

Nina Habermann, 9c

Viele der jüngeren Schüler kennen den Begriff Holocaust noch nicht und für manchen  ist das  Mahnmal nahe dem Haupteingang  der Elisabethschule  vielleicht der erste Berührungspunkt mit diesem Thema.  Neuankömmlingen in unserer Schule fällt das Mahnmal recht bald auf, doch die Bedeutung ist zunächst unklar. Man erkennt zwar den Stern, doch kann man keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Elisabethschule Marburg herstellen.

Denn warum haben wir vor unserer Schule einen Judenstern – und noch dazu einen zerbrochenen? Welcher Künstler hat das Mahnmal geschaffen?  Das Interesse beginnt zu wachsen und man erkundet Stück für Stück die Geschichte hinter dem steinernen  Mahnmal.

Antworten  auf diese  Fragen lassen sich finden  durch Schulprojekte, den regulären Unterricht  – Religion und Geschichte –  oder durch   Befragen der Lehrer. Dann merkt man wie betroffen man wirklich ist.

Manch einer mag sich trotzdem die Frage stellen: Und was hat das mit mir zu tun?

Eine ganze Menge, wie besonders an dem alljährlichen Gedenktag deutlich wird:  Denn wie unvorstellbar es auch sein mag, es waren Schülerinnen dieser Schule, denen  Grausamkeiten angetan wurden, nur aufgrund ihrer Religion. Außerdem ist, obwohl der Großteil der Bevölkerung sich sehr ungern an diesen Teil der deutschen Geschichte erinnert, das Thema immer noch nicht abgehakt. Denn auch heute gibt es noch judenfeindliche Gruppen, Fremdenfeindlichkeit  und rechtsextremistische Anschläge hier in Deutschland. 

Diese Erkenntnis berührt und rüttelt wach. Veranstaltungen wie diese Gedenkfeier haben den gleichen Effekt und führen dazu, dass man sich verstärkt mit diesem Thema auseinandersetzt und sich entschieden gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit wendet. So halte ich die Feier für sehr sinnvoll, auch weil wir somit allen zeigen:  Wir haben nicht vergessen. Wir fühlen uns verbunden. Wir wollen, dass  alle Menschen die gleichen Rechte haben.

Es ist wichtig, den nachfolgenden Generationen weiterzugeben, dass diese jüdischen Schülerinnen Teil unserer Schulgeschichte sind und uns deswegen angehen. Deswegen ist es wichtig, die Erinnerung an sie, besonders an diesem Gedenktag,  wachzuhalten.

Ich persönlich fand die Gedenkfeier am Mahnmal sehr bewegend, besonders aber das Vortragen des Kaddisch, (des jüdischen Totengebets für die Märtyrer des Holocaust) durch Herrn Orbach.

Bei dem  sich anschließenden  Besuch in der Synagoge wurden wir sehr freundlich empfangen, von Herr Orbach durch die Jahre  der jüdischen Gemeinde  in Marburg  geleitet und gewannen so einen umfassenden  Einblick in deren  besondere Situation.

 Mitgenommen haben wir aus der Veranstaltung viel neues Wissen und die Erkenntnis, dass wir dankbar für unser vergleichbar einfaches und vor allem freies Leben sein müssen, was nicht jedem so gegeben wurde.

27.01.2011

Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2011

Auch in diesem Jahr fand in der Elisabethschule die traditionelle Gedenkveranstaltung zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau statt, zu der sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 zu einer Andacht am Denkmal vor der Schule versammelten.

Amnon Orbach, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Marburg und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V., sang wie in den Jahren zuvor den Kaddish, ein Totengebet in hebräischer Sprache, das die Opfer der Shoah betrauert.

Im Anschluss daran begab sich die Gruppe in die Marburger Synagoge in der Liebigstraße, wo Herr Orbach über das Leben der jüdischen Gemeinde Marburgs berichtete, das Gebäude und seine Geschichte erklärte und über den jüdischen Glauben, den Gottesdienst und den Alltag des jüdischen Lebens erzählte. Seine große Ausstrahlung und die Lebendigkeit seines Vortrags haben die Schülerinnen und Schüler tief beeindruckt.

Ebenfalls zum Gedenktag wurde im Staatsarchiv Marburg eine Ausstellung mit Schülerarbeiten eröffnet. Siehe den Öffnet externen Link in neuem Fenster[OP-Artikel]. Diese Ausstellung und die Erinnerung an die Öffnet externen Link in neuem FensterJüdischen Schülerinnen an der Elisabethschule (Experiment-Sonderheft) wurde in einer eMail an die Schule aus den USA ausdrücklich gewürdigt. Des weiteren äußerte die Schreiberin den herzlichen Wunsch, diese Webseite ins Englische zu übersetzen, ihr selbst habe die Seite ermöglicht, zahlreiche Verwandte zu finden.

27.01.2010

Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2010

Denkmal vor der Schule

Zum Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau vor 65 Jahren trafen sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 zu einer Andacht am Denkmal vor der Schule.

In einer kleinen Ansprache erinnerte Herr Schmelz an die furchtbaren Verbrechen, die im Namen Deutschlands in der Nazi-Zeit begangen wurden. Er gedachte dabei auch der jüdischen Schülerinnen und Schüler der Elisabethschule, von denen nur wenige Deportation und Vernichtungslager überlebt haben, und der Lehrerinnen und Lehrer, die Widerstand geleistet haben und dafür verfolgt und ermordet wurden.

Herr Orbach, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Marburg und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V., sang ein Totengebet in hebräischer Sprache, das die Opfer der Shoah betrauert und das den Schülerinnen und Schülern vorher übersetzt worden war.

Im Anschluss daran begab sich die Gruppe in die Marburger Synagoge in der Liebigstraße, wo Herr Orbach über das Leben der jüdischen Gemeinde Marburgs berichtete, das Gebäude und seine Geschichte erklärte und über den jüdischen Glauben, den Gottesdienst und den Alltag des jüdischen Lebens erzählte. Seine große Ausstrahlung und die Lebendigkeit seines Vortrags haben die Schülerinnen und Schüler tief beeindruckt.

Eine größere Gruppe aus der Jahrgangsstufe 13 besuchte an diesem Tag Nürnberg, um dort das Reichsparteitagsgelände zu besuchen und sich mit anderen Zeugnissen der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen.