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05.10.2023

Selina absolviert Freiwilligendienst an der Kurmi Wasi Schule in Bolivien

Erste Eindrücke aus La Paz 21.09.23
Hey, ich bin Selina und mache gerade für ein Jahr meinen Freiwilligendienst an der Kurmi Wasi Schule in Bolivien. Am 4. September bin ich ca. 2 Uhr Nachts in El Alto am Flughafen angekommen und wurde sehr lieb empfangen. Das erste Mal zu fliegen und dann direkt in Kolumbien alleine umsteigen zu müssen, war aufregend, aber es hat dann doch alles geklappt. In den nächsten Monaten wohne ich zusammen mit anderen Freiwilligen auf einem Hof im Zentrum von La Paz.
Direkt am zweiten Tag ging es für mich auf Klassenfahrt. Mit der 3. und 4. Klasse, ein paar Eltern und den Lehrern ging es an den Titicacasee. Das war sehr spontan, aber eine wunderbare Reise. Wir waren wandern, haben ein Museum besucht und haben immer für alle gekocht. Besonders schön war die Landschaft und der Ausblick auf den See, als wir oben auf dem Berg angekommen sind. Von der Höhenkrankheit bin ich zum Glück verschont geblieben. Man merkt jedoch, dass alles etwas anstrengender ist, vor allem das Treppensteigen.
Am Anfang kam mir die Stadt, besonders der Autoverkehr, sehr chaotisch vor. Zudem ist nicht jedes Haus unbedingt das Schönste, aber ich habe mich recht schnell daran gewöhnt. Sprachlich ist es natürlich etwas anstrengend, aber bereits durch 3 Wochen Alltag ist es schon deutlich leichter geworden.
Insgesamt sind die Leute sehr nett und ich wurde auf dem Hof und in der Schule herzlich aufgenommen. Bis jetzt hat mir die Arbeit in der Schule viel Spaß gemacht. Beispielsweise habe ich in der Schulküche Empanadas gebacken und die Kinder beim Basteln im Kunstunterricht unterstützt. In den kommenden Monaten werde ich hauptsächlich im Englischunterricht und in der Küche helfen.

09.11.2022

Bericht aus Bolivien von Amelie und Johanna

 

Vielleicht kennt ihr uns ja noch vom Sehen:) Wir sind Johanna und Amelie und haben im Juli unser Abi an der E-Schule gemacht. Jetzt sitzen wir gerade in La Paz in der Klinik und nutzen unsere Wartezeit mal sinnvoll für diesen Bericht über unseren ersten Monat hier.

Am dritten September ging es für uns los. Nach einem langen Flug und vielen Filmen kamen wir dann mitten in der Nacht am Flughafen in El Alto an. Dort wurden wir super lieb von unserer Ansprechpartnerin der Schule und von unserem Gastvater empfangen. Bei der Gastfamilie lebten wir eine Woche, bis wir dann in unsere eigene Wohnung in La Paz zogen. In der ersten Woche waren wir also schon mal super aufgehoben, was wir auch brauchten, denn die Höhenkrankheit (Müdigkeit, Atemnot, Erbrechen und Augenschmerzen) kickte ziemlich. Nach ein paar Tagen war es aber zum Glück besser und wir konnten das Einführungsseminar besuchen. Dort haben wir viele nette Leute und vor allem andere Freiwillige kennengelernt, haben viel traditionelles Essen und Tänze ausprobiert und hatten eine faszinierende Stadtführung aus der Sicht von dem hier häufig vertretenen Berufsbild der SchuhputzerInnen.

In der Woche darauf, als auch unser Umzug stattfand, waren wir auch das erste Mal in der Kurmi Wasi Schule. Auch dort wurden wir super lieb empfangen. Zunächst waren wir in zwei verschiedene Klassen eingeteilt, um die Lehrer dort zu unterstützen und den Unterricht kennenzulernen. Sprachlich war es zunächst ziemlich anstrengend und wir haben leider nicht viel verstanden, weshalb wir auch nur wenig helfen konnten. Nachdem die ersten Tage in der Schule also sehr unspektakulär waren, fingen wir an, in der Küche mitzuhelfen. Gestern haben wir unseren Stundenplan bekommen und wir merken, dass sich unsere Aufgaben in der Schule immer mehr herauskristallisieren.
So helfen wir zum Beispiel dienstags und donnerstags den EnglischlehrerInnen und bereiten Unterrichtsmaterialien vor. An anderen Tagen helfen wir in der Küche, gehen mit auf dem Markt einkaufen oder helfen in der Grundschule. Generell verläuft ein Tag an der Schule so, dass die Kinder und auch die LehrerInnen mit dem Schulbus gegen 8 Uhr an der Schule ankommen und der Unterricht dann um 8.30 Uhr beginnt. Vormittags haben die Kinder dann verschiedenen Unterricht, bis es dann um 11 Uhr zur Pause klingelt und es Mittagessen gibt.

An drei Tagen in der Woche ist die Schule um 13.30 Uhr beendet, während sie dienstags und donnerstags erst um 16 Uhr endet und die Kinder wieder mit den Schulbussen nach Hause gefahren werden. Eine Klasse ist hier immer aus zwei Jahrgängen zusammengelegt und besteht aus etwa 20-30 Kindern. Neben den klassischen  Unterrichtsfächern, wie Mathematik und Biologie, wird auch Aymara (indigene Sprache) unterrichtet und kreative Tätigkeiten, wie Stricken, Werken und Gärtnern gelehrt. Neben der Zeit, die wir in der Schule verbringen, haben wir zum Glück auch relativ viel Freizeit. In dieser treffen wir uns mit anderen Freiwilligen, erkunden die Stadt oder unternehmen Reisen. Die Stadt ist unfassbar belebt, so gibt es zum Beispiel an jeder Ecke kleine Tiendas, an denen oft indigene Frauen ihre Waren verkaufen. Besonders schön finden wir jedoch die großen Märkte, auf denen man köstliches Gemüse und Obst einkaufen kann. Der größte Markt ist jedoch eindeutig die Feria in El Alto. Hier gibt es wirklich alles! Von Autos, über Tiere und Kleidung, bis hin zu Lebensmitteln. Von einem Ort zum nächsten kommt man hier meist entweder mit Minibussen und Truffies (kleine Autos), in die man einsteigt und aussteigt wann man möchte oder man nutzt das Teleférico-System, ein gut ausgebautes Gondel-Netzwerk (und wohl auch das Einzige was hier TÜV hat). Zunächst wirkte der Verkehr hier auf uns auch ziemlich chaotisch und gefährlich, da es scheinbar keine Regeln gibt und in Autos kann man Anschnallgurte lange suchen,  jedoch haben wir festgestellt, dass in diesem Chaos auch eine Ordnung liegt und wir es mittlerweile lieben Truffi zu fahren. 

Wir hoffen, dass dieser Bericht unsere vielen Eindrücke von La Paz gut für euch zusammenfasst und euch einen kleinen Einblick in das Leben hier ermöglicht. Da wir mittlerweile die Ergebnisse vom Bluttest bekommen haben und nun mit der Verschreibung von Antibiotika und der Hoffnung, dass so die Magenschmerzen schnell wieder weg sind, wieder nach Hause fahren können, wollen wir nun auch zum Ende kommen.

Den ganzen Bericht mit allen Fotos findet man hier.

 

10.01.2018

Veronika und Jakob berichten aus La Paz

Hallo zusammen!

Seit vier Monaten sind wir (Veronika und Jakob) jetzt schon in Bolivien und leisten unseren Weltwärtsfreiwilligendienst an unserer Partnerschule Kurmi Wasi. Diese Zeit verging schneller als angenommen und hat uns schon sehr oft zum Nachdenken und zum Lachen gebracht. Momentan genießen wir die hiesigen Sommerferien (Ja, wir haben momentan Dezember!) und reisen so herum. Erst gestern haben wir Machupichu in Peru besucht. Aber! So ein Freiwilligenjahr besteht natürlich nicht nur aus Urlaub und Reisen! Wir arbeiten als vollwertige Mitglieder an einer Schule mit, was dementsprechend auch bedeutet, dass wir Verantwortung übernehmen müssen und auch richtig mit anpacken.

Zu unseren Aufgaben gehört die Hilfe in der ersten und zweiten Klasse (diese sind hier zusammengelegt) und die Arbeit in der Küche, wo das Mittagessen für die gesamte Schule vorbereitet werden muss. Auch geben wir eigenständig Englischunterricht und unterstützen die Schule, wo es nur geht.

Damit wir beide so viele Eindrücke wie nur möglich sammeln können, haben wir uns für das Jahr sozusagen aufgeteilt. Also übernimmt jeder einmal die Arbeit in der Küche und die im Unterricht.

So, jetzt habt ihr erstmal ein paar Grundinformationen!

Kommen wir mal zu unseren Eindrücken. In den letzten vier Monaten wurden wir mit einer für uns komplett neuen Kultur konfrontiert und sprechen eine Sprache im Alltag, die wir vorher nicht unbedingt beherrscht haben, jetzt mit der Zeit aber immer einfacher und angenehmer für uns wird. Mit beidem hatten wir am Anfang so unsere Schwierigkeiten, gewöhnen uns aber immer mehr an unser neues Umfeld und wissen vor allem, die vielen Bekanntschaften inner- und außerhalb unserer Arbeit sehr zu schätzen!

Die Arbeit mit den Kindern und in der Küche macht uns wirklich viel Spaß, auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, dass die Schule auch sehr gut ohne uns funktionieren würde. Jedoch sind wir uns im Klaren und bekommen dies auch immer wider bestätigt, dass wir doch eine große Unterstützung darstellen und sowohl Schüler wie auch Lehrer unsere Anwesenheit nicht nur zu schätzen wissen, sondern sie auch genießen.

In so einem kurzen Bericht ist es natürlich schwierig, alles irgendwie zu erklären oder zu beschreiben. Wenn ihr aber noch mehr erfahren wollt, um euch vielleicht ein Bild davon zu machen, ob so eine Zeit nach dem Abitur auch für euch in Frage kommen könnte, dann sprecht doch einfach Herrn Ladrón an. Er kann euch dann mit uns in Verbindung bringen!

Schöne Grüße aus Südamerika von Veronika und Jakob

30.09.2017

Empfehlung für die Zeit nach dem Abi: ein Jahr Südamerika

Blick auf La Paz
Kurmi Wasi Schule
Malte Klein und Maurici Tergau

Wir sind Maurici und Malte, die beiden Freiwilligen, die ein Jahr in La Paz am Kurmi Wasi mitgearbeitet haben.

Das Kurmi Wasi ist eine alternative Schule im Ort Achocalla, ein wenig außerhalb der Großstadt La Paz. Die pädagogischen Methoden und die Ideologie der Schule sind im Bereich Montessori einzuordnen.

Maurici hat zwei Tage in der Woche Englisch unterrichtet, die restlichen drei verbrachte er mit der 1. und 2. Klasse.

Ich habe alle fünf Tage in der Küche verbracht und alles gemacht, was in und an der Küche gemacht werden muss, wie z.B. Brot backen, beim Zubereiten des Mittagessens helfen, auf den Markt gehen und natürlich verschiedenste Sachen schleppen.

Wir lebten in der Innenstadt, im Stadtteil Miraflores, in einer Mietwohnung von Marisa, einer Lehrerin an der Schule. Unser Wohnzimmer war der Innenhof, nicht etwa weil es so warm war (in La Paz variiert die maximale Temperatur nur zwischen ca 10-15°C), sondern einfach weil unsere Zimmer in den Hof mündeten und wir kein anderes Wohnzimmer hatten. Im Grunde teilten wir uns den Hof mit unserer jungen Hündin Kusi. Sie war wirklich schwer zu erziehen und frech ohne Ende, aber der beste und süßeste Hund der Welt.

Jeden Tag fuhren wir per Minibus ins Kurmi, anderthalb Stunden lang. Manchmal haben wir uns gedacht, dass es vielleicht besser wäre, näher am Projekt zu wohnen, aber schon allein wegen Kusi wären wir nicht umgezogen.

Aber unser Freiwilligenjahr bestand nicht nur aus Arbeit und La Paz, wir hatten vergleichsweise sehr viel Zeit zum Reisen. Wir waren in – gefühlt – jeder Ecke Boliviens, sind durch Argentinien und Chile gereist, wo wir Weihnachten und Silvester verbrachten, sahen den Machu Picchu in Peru, fuhren auf Booten durch Flüsse im Regenwald, durchquerten eine riesige Salzwüste und erklommen Bergpässe, nur um wieder mehrere tausend Höhenmeter abzusteigen. Mittlerweile identifizieren wir uns ein Stück weit mit diesem Kontinent.

Das Leben in La Paz, einer Stadt, in der sehr vieles anders läuft als in unseren Großstädten, und die vielen teils auch sehr langen Reisen haben uns viele verschiedene Länder, Landschaften und Kulturen gezeigt und das wichtigste gegeben: Freunde – viele interessante Menschen, die wir nicht mehr vergessen werden.

Es war also für beide von uns die richtige Entscheidung, die Zeit nach der Schule mit einem Jahr in Südamerika zu beginnen.

14.02.2016

FSJ in La Paz: Zwischenbericht von Sophia und Niclas

In Sucre mit Marina
Vor den Wasserfällen in Coroico

 

Wir leben jetzt schon seit ungefähr 6 Monaten in La Paz, Bolivien, und haben uns mittlerweile sehr gut eingewöhnt und möchten euch gerne ein wenig über unser Leben in Bolivien und unser Projekt, die Kurmi Wasi Schule, berichten.

Ein normaler Schultag beginnt morgens mit der über eine Stunde dauernden Busfahrt von La Paz nach Achocalla, einem Dorf außerhalb von La Paz, wo sich die Schule befindet. Um 8:30 sind wir ungefähr in der Schule, wo jeden Montag eine Versammlung aller Lehrer und der ca. 150 Schüler stattfindet und auch eine Klasse etwas vorstellt, zum Beispiel ein kleines Theaterstück oder ein Lied. An den anderen Tagen beginnt direkt der Unterricht; um 11 Uhr gibt es dann eine dreißigminütige Pause, wo dann auch gegessen wird. Normalerweise wird in der Schulküche für alle Personen (vegetarisch!) gekocht, nur montags und freitags gibt es aphthapi. Dafür bringen alle Schüler einer Klasse etwas zu Essen mit und dieses wird dann im Kreis herumgereicht und geteilt. Nach der Pause geht der Unterricht bis 13:30 weiter, nur dienstags und donnerstags ist dann wieder Zeit für eine Pause, da die Schüler an diesen Tagen auch Nachmittagsunterricht bis 16:30 haben. Dieser besteht unter anderem aus talleres, die den deutschen AGs ähneln, allerdings wird an der Kurmi Wasi Schule auch zum Beispiel Töpfern, Gartenbau oder Tanzen angeboten.

Bis jetzt haben wir die meiste Zeit in der gleichen Klasse verbracht; Sophia in der 3./4., Niclas in der 5./6. Klasse. Unsere Arbeit bestand zu einem großen Teil darin, den Integrationskindern oder Kindern mit Behinderung zu helfen. Sonst halfen wir einfach den Lehrern, wo immer es ging und nötig war. Ab und zu haben wir auch in der Küche ausgeholfen, wo es immer viel zu tun gibt, und freitags ging Niclas mit auf den Markt nach El Alto, um die Einkäufe für die nächste Woche zu besorgen.

In unseren Ferien haben wir dann die Zeit genutzt, um ein wenig mehr von Bolivien und Südamerika generell zu sehen. In Bolivien haben wir bis jetzt Coroico in den Yungas, Sucre, die offizielle Hauptstadt Boliviens, und Cochabamba, wo im Januar unser Zwischenseminar stattfand, gesehen. Im Dezember und Januar hatten wir unsere längsten Ferien, die Sommerferien, wo dann Peru, Chile und sogar Ecuador erkundet wurden. Auf unseren Reisen haben wir viele neue Leute aus der ganzen Welt kennen gelernt und haben eine Menge neue Erfahrungen und Eindrücke gesammelt.

Das Leben in La Paz gefällt uns sehr, da die Stadt einfach einen einzigartigen Charakter hat und wir auch ziemlich zentral gelegen wohnen. Ganz besonders haben es uns die zahlreichen Straßenmärkte der Stadt angetan, wo man seine Einkäufe sehr einfach erledigen kann. Eine Sonderstellung hat hierbei die feria in El Alto, vielleicht dem größten Markt Südamerikas, wo alle möglichen Dinge wie zum Beispiel Möbel, gespendete Markenklamotten oder auch Autoteile aller Art zu finden sind.

Ganz besonders ist das Leben in La Paz durch das Klima. Eigentlich ist nur die Sonneneinstrahlung für das subjektive Temperaturempfinden wichtig; wenn es bewölkt ist, fühlt es sich auf fast 4000m Höhe schon eher kalt an, zeigt sich allerdings auf einmal die Sonne, fühlt man sich oft wie im Sommer bei ca. 30°. Das Wetter kann somit innerhalb von wenigen Minuten komplett umschlagen, und sich passend anzuziehen kann deshalb schon eine kleine Herausforderung darstellen. Die Jahreszeiten spielen für die eigentliche Temperatur eine eher untergeordnete Rolle, da diese das ganze Jahr über relativ stabil bleibt. Im Sommer (während des europäischen Winters) wird es zwar ein paar Grad wärmer, allerdings beginnt dann auch die Regenzeit, und da bei den häufigen Niederschlägen die Sonne nicht so oft herauskommt, fühlt es sich dann oft sogar noch kälter an.

Wenn ihr noch mehr über unseren Freiwilligendienst an der Kurmi Wasi Schule, unser Leben in Bolivien und unsere Reisen durch Südamerika erfahren wollt, könnt ihr dafür einfach unseren Blog unter freiwilliginsausland.wordpress.com aufsuchen. Fragen oder Anmerkungen könnt ihr auch gerne dort oder an niclas.damm@gmail.com schreiben!

Falls euch unsere Arbeit gefällt und ihr dabei mithelfen möchtet, dass auch in den kommenden Jahren Freiwillige diese einzigartigen Erfahrungen sammeln und einen Freiwilligendienst an der Kurmi Wasi Schule leisten können, sind wir für Spenden sehr dankbar. Informationen über unser Spendenkonto findet ihr auf unserem Blog unter „Unterstützen“.

Wir hoffen, dass euch dieser kleine Bericht gefallen hat, und freuen uns über jegliche Fragen oder Anmerkungen!

Liebe Grüße aus Bolivien,

Sophia und Niclas

27.09.2015

Erste Eindrücke von Niclas und Sophia

Nach ungefähr 22 Stunden Flug sind wir am 7. August wohlbehalten in El Alto gelandet. Bei der Fahrt vom Flughafen hinunter nach La Paz bot uns die Stadt vermutlich einen der beeindruckendsten Anblicke, die wir je erlebt haben. La Paz ist nämlich eine wunderschöne Stadt, denn sie wurde mitten in die Anden gebaut. Etwas Vergleichbares hatten wir noch nie gesehen, denn hier schmiegen sich die Häuser an die Berghänge und werden dabei von rohen Felsen unterbrochen, während sie von schneebedeckten Gipfeln überragt werden. Alles wirkte ein bisschen chaotisch, aber sympathisch.

An unserem ersten Tag lud uns Karin zu einer kleinen Wanderung ein und so fuhren wir mit ihr aufs Land zu einem kleinem Dorf, wo die Mutter einer Aymara-Lehrerin (Aymara ist eine indigene Sprache), die uns begleitete, uns gleich zu einem traditionellen bolivianischen Essen einlud. Dort probierten wir unter anderem Chuños (Gefrierkartoffeln). Den Geschmack fanden wir beide ein wenig gewöhnungsbedürftig. Danach begannen wir mit der „kleinen Wanderung“, die wohl besser mit „sechsstündigem Bergsteigen“ beschrieben werden kann. Der erste Berg bedeutete für uns beide schon gleich starke körperliche Anstrengung und die dünnere Luft war deutlich spürbar. Es folgten noch mehrere Stunden und noch unzählige kleine Berge, die uns allerdings nicht mehr eine solche Anstrengung wie der erste abforderten. Selbst unsere Begleiter stürzten mehrmals und oft musste erst mit der Spitzhacke ein „Weg“ geschaffen werden. Unser Ziel war ein Dorf, wo uns dann ein Bauer zum Kauen von Coca-Blättern einlud. 

In der ersten Woche gingen wir dann auch gleich in die Kurmi Wasi Schule, die in Achocalla etwas außerhalb von La Paz liegt. Wir hatten direkt diverse Aufgaben zu erledigen, um möglichst viele Leute kennenzulernen: Wir halfen den Lehrern im Unterricht oder den Frauen in der Küche, gaben Englischnachhilfe, machten Musik, halfen dem Freiwilligen (Mayku) bei der Sprachvorbereitung, der seinen Freiwilligendienst an der Elisabethschule leisten wird, oder gossen die Pflanzen auf dem Gelände (was nicht so leicht ist, wie es sich anhört!).

In der darauf folgenden Woche kümmerten wir uns dann vor allem um unser Visum, was hier eine ziemlich aufwändige Sache ist, die mit zahlreichen Behördengängen verbunden ist. Außerdem haben wir uns dann noch ein Fußballspiel im Stadion angeschaut, und zwar gleich das Derby der beiden Stadtvereine Bolívar und The Strongest.

Am Wochenende haben wir eine kleine Wanderung (diesmal wirklich) zur Muela del Diablo (Zahn des Teufels) unternommen. Gewandert sind wir mit anderen Freiwilligen, die wir bei unserem  Einführungsseminar kennengelernt haben und mit denen wir mittlerweile schon sehr gut befreundet sind. Die Aussicht von dort oben ist wirklich atemberaubend, da man nicht nur La Paz, sondern auch die Landschaft außen herum wie beispielsweise das flache Altiplano, die Bergketten und die umliegenden Dörfer sehen kann.

Es gefällt uns wirklich sehr gut in Bolivien und wir freuen uns, dass wir hier sind!

30.11.2014

Claudia und Tim in La Paz

Wir, Claudia Braun Carrasco und Tim Wenning, sind jetzt schon zwei bzw. drei Monate hier in La Paz, Bolivien, und wollten euch mal von unserer Arbeit hier an der Kurmi Wasi Schule berichten.

Die Schule beginnt immer um 8:30, aber der Bus, der uns abholt, sammelt erst noch viele Kinder in der Stadt ein, bevor dann die einstündige Fahrt nach Achocalla, wo die Schule ist, beginnt. Montags gibt es eine Versammlung der ganzen Schule, bei der die Woche besprochen wird und immer ein Kurs etwas aufführt. Meistens wird etwas gesungen oder vorgeführt. Das dauert ungefähr eine halbe Stunde und danach fängt der Unterricht an.

Um 11 Uhr gibt es eine halbstündige Pause, in der es Dienstag und Donnerstags immer etwas Vegetarisches zu essen gibt und mittwochs etwas Süßes, wie zum Beispiel Kuchen. Montags und Freitags gibt es während der Pause in jedem Kurs Apthapi. Jeder bringt etwas zu essen mit und das wird dann unter allen aufgeteilt. Dienstags und donnerstags haben alle Schüler ab der dritten Klasse Nachmittagsunterricht bis 16:30. An den anderen Tage endet die Schule für alle um 13:30.

Unsere Arbeit besteht hauptsächlich darin, den Lehrern beim Unterrichten zu helfen, Integrationskinder zu betreuen oder sonstige Aufgaben zu übernehmen, für die die Lehrer schlichtweg keine Zeit haben. Wir und eine andere Freiwillige aus der Schweiz, Maya, sind dafür auf die verschiedenen Kurse der Primaria und den Kindergarten aufgeteilt. Die insgesamt 150 Kinder sind auf insgesamt 14 Klassen aufgeteilt, von denen immer zwei zusammen unterrichtet werden. 2 Klassen Kindergarten, 6 Klassen „Primaria“ und 6 Klassen „Secundaria“. Im Kindergarten hilft Claudia, in der 1. und 2. Klasse hilft Maya und Tim wechselt zwischen der 3. und 4. und der 5. und 6. Klasse. Zusätzlich helfen wir noch an manchen Tagen in der Küche oder in der Bibliothek.

Die Kurmi Wasi Schule ist für bolivianische Verhältnisse eine sehr außergewöhnlich Schule. Sie ist mit 150 Schülern relativ klein, hat aber ein großes Schulgelände. Sie besteht nicht wie die meisten Schulen aus einem Betonklotz und einem geteerten Hof, sondern aus einzelnen Klassenzimmern verteilt über das Gelände. Außerdem ist die Schule sehr grün und es gibt Gänse, Hühner, Schafe, ein Al Paca und einen Hund. Für jede Tierart ist eine Klasse der Primaria zuständig, während sich die Klassen der Secundaria um ein landwirtschaftliches Projekt, wie zum Beispiel das Gewächshaus, kümmern. An der Schule werden nicht nur die „normalen“ Fächer, wie Mathematik, Spanisch und Englisch unterrichtet, sondern auch die indigene Sprache Aymara. Dienstags und Donnerstags gibt es zusätzlich auch noch verschiedene Projekte (Töpfern, Landwirtschaft, Gewächshaus), in die sich die Schüler halbjährlich einwählen müssen. Da der aktuelle Bildungsminister sehr überzeugt von dem System der Kurmi Wasi Schule ist und versucht, die anderen Schulen von demselben zu überzeugen, hat die Kurmi Wasi Schule pro Monat mindestens einen Besuch von einer anderen Schule und einen von einer Abordnung aus dem Bildungsministerium.

Wie schon Anne und Joscha berichtet haben, wird zweimal im Jahr an einem Samstag mit Hilfe der Lehrer, der Schüler und der Eltern an der Schule weitergebaut. Im Herbst geht es vor allem darum, die Schule für die Regenzeit vorzubereiten, aber auch andere Projekte werden nicht vergessen. Dieses Mal wurden, außer dem Bau und Ausbau von Kanälen, vor allem Bäume gepflanzt. Vor kurzem waren wir auch noch an einem Sonntag in der Schule. An diesem Tag ging es darum einen Wassertank zu finanzieren, damit die Schule etwas unabhängiger von der eher unzuverlässigen Wasserversorgung ist. Dazu wurden die Familien der Schüler eingeladen und es gab vier unterschiedliche Gerichte zur Auswahl. Aus dem Erlös wurde dann der Wassertank bezahlt. Zusätzlich gab es an diesem Tag noch einige Aufführungen und ein Fußballturnier.

Alles in allem ist die Arbeit an der Schule durch die ganzen Aktionstage sehr abwechslungsreich und macht viel Spaß. Die Lehrer und Schüler sind freundlich und wir wurden gut aufgenommen.

Falls ihr mehr über unsere Arbeit und unser Leben außerhalb der Schule erfahren wollt, dann schaut doch einfach mal in unseren Blog rein! https://unserfreiwilligendienstimausland.wordpress.com/bolivien/tagebuch/

Damit auch für die nächsten Freiwilligen die Möglichkeit besteht, diese Erfahrungen zu machen und weiter an der Schule zu helfen, sind wir auf Unterstützung angewiesen. Weiter Informationen dazu findet man hier: https://unserfreiwilligendienstimausland.wordpress.com/unterstutzen/

(Für Spendenbelege oder weitere Informationen können sie uns auch einfach eine Email an die folgende Adresse schreiben! Tim.Wennweb.de)

Über jede Anregung, Unterstützung oder auch Frage freuen wir uns sehr!

Liebe Grüße aus La Paz, Bolivien

Claudia und Tim

Bericht vom FSJ in La Paz

Unsere ersten Erfahrungen an der Kurmi Wasi Schule

Wir, Anne Schira und Joscha Oestreich, leben jetzt schon vier Monaten hier in La Paz/El Alto und haben bereits sehr viele positive Erfahrungen an der Kurmi Wasi Schule gemacht, die wir gerne mit euch teilen moechten.

Der Schultag beginnt mit einer gemeinsamen Busfahrt nach Achocalla zusammen mit Schuelern, die aus dem gleichen Stadtteil kommen, in dem man wohnt. Jeden Montagmorgen treffen sich alle Schueler und Lehrer, um Termine und spezielle Angelegenheiten der Woche anzukuendigen und um die Woche mit einem Lied oder einem kleinen Auftritt eines Kurses einzuleiten. Anschliessend beginnt dann der Unterricht. Vormittags arbeiten wir getrennt in zwei Kursen der „Primaria“ (Klassen 1-4), die sich jeweils aus zwei Jahrgaengen zusammensetzen. Am Anfang des Unterrichts in dem Kurs der 1. und 2. Klasse, in dem Joscha arbeitet, gibt es immer eine Schweigeminute, in der man zur Ruhe kommen und in sich gehen kann.

Waehrend des Unterrichts kuemmern sich  kleine Gruppen um die Tiere, die an der Schule leben. Hier hilft ein Wochenplan, der anzeigt, wer nun fuer die Ernaehrung zustaendig ist und wer saubermachen muss bzw. darf (die Kinder lieben es, sich um die Tiere kuemmern zu koennen). Die Aufgaben im Kurs sind sehr vielfaeltig und koennen immer unterschiedlich ausfallen: Mal  muss man alleine Unterrichten oder etwas an die Tafel malen/schreiben, mal Aufgaben korrigieren oder sich mit einem Integrationskind alleine hinsetzen, um ihm zu helfen…

Im Kurs der 3. und 4. Klasse arbeitet Anne. Auch dort wird sich morgens nochmals mit dem gesamten Kurs getroffen, um den Tag mit der Besprechung der Aufgaben und Hausaufgaben sowie einem kurzen Workout, einem Spiel oder etwas wie einen Klatschrhythmus zu beginnen.

Die Aufgaben dort bestehen auch viel darin,  den geistig behinderten oder konzentrationsgeschwaechten Kindern der Klasse Hilfe zu leisten. Dazu werden noch jegliche Fragen beantwortet, Mathe erklaert oder am Ende des Tages das gemeinsame Buch vorgelesen.

Montags und Freitags gibt es dann in der ersten Pause das „Aptapi“ in allen Kursen, ein gemeinsames Essen, bei dem die Brotdosen herumgereicht werden, sodass man von jedem einmal naschen kann. Mittwochs gibt es dann etwas Suesses aus der Kueche und dienstags und donnerstags, wenn auch  Nachmittagsunterricht ist, wird Mittagessen gekocht.

An diesen zwei Tagen unterrichten wir zwei Englischkurse. Die Gestaltung und Vorbereitung des Unterrichts  sowie vor Allem die Umsetzung machen total Spass und es ist ein gutes Gefuehl, etwas von seinem Wissen weitergeben zu koennen. Ausserdem ist es ein grosser Vorteil, dass wir zu zweit unterrichten. Dadurch haben wir die Kurse gut im Griff und kommen schneller voran. Im Moment studieren wir in dem Kurs der Fortgeschritten ein englisches Theaterstueck ein, das die Schueler auch teilweise selber entworfen haben. Wenn mal eine Lehrkraft ausfaell, oder in anderen Bereichen Hilfe benoetigt wird, helfen wir auch immer wieder in anderen Kursen aus und packen mit an ( z.B. in anderen Englischkursen oder im Kindergarten etc.).

Das zwischenmenschliche Klima in der Schule ist insgesamt sehr angenehm und man kommt haeufig zum Lachen. Mittwochs gibt es nach der Schule immer eine Lehrerkonferenz, bei der man ueber die verschiedensten Dinge und Termine diskutiert und schaut, wie man gemeinsam immer wieder aufkommende Problemchen loesen kann.

Vor einigen Wochen hatten wir eine sehr gelungene Aktion an der Schule, bei der wir zusammen mit den Eltern an der Schule weitergebaut bzw. sie ausgebessert haben. Dabei haben uns die Eltern sehr beeindruckt, die teilweise 5 Stunden am Stueck geschuftet haben. Es war schoen, die Eltern mal richtig kennen zu lernen, und die Tatsache, dass wir zusammen etwas erreicht haben, hat zusaetzlich das Gemeinschaftsgefuehl gestaerkt. Dieser Tag wird jaehrlich wiederholt, auch um die Schule nach der Regenzeit wieder auf Vordermann zu bringen.

Es gibt immer wieder spezielle Veranstaltungen, und auch wenn mal eine Woche nichts Spezielles ansteht, macht man immer wieder tolle Erfahrungen und Fortschritte als Lehrer und als Person. Es gibt unglaublich viele Dinge, die man erlebt, und unglaublich viele wertvolle Erfahrungen, auch ausserhalb der Schule, die wir jetzt nur sehr schwer alle zusammenfassen koennen.

Wenn ihr noch mehr wissen moechtet, koennen wir euch unseren Blog empfehlen, in dem noch detalliertere Berichte zu finden sind: unserauslandsjahr.wordpress.com (dann auf „Bolivien“ und anschliessend auf „Diary“ klicken). Bei weiteren Fragen kann man uns auch  ueber E-Mail erreichen: a.infoforme.sweb.de , joschaoestreichgmail.com


Um diese Erfahrungen machen zu duerfen, muessen wir auch einen finanziellen Beitrag leisten. Wir freuen uns deswegen ueber jede Unterstuetzung.

Spendenkonto:
Empfänger: Landeskirchenkasse Kassel
Kontonummer: 3999
BLZ: 52060410
Bank: Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel EKK
Verwendungszweck: Internationale Freiwilligendienste Z 2150004001

Liebe Gruesse aus La Paz, Anne und Joscha.

Anne, Karin Boller und Joscha

04.07.2013

Zwei Abiturienten im Freiwilligen-Dienst in La Paz/Bolivien

Das erste mal sind wir, zwei Abiturienten der Elisabethschule (Anne Schira & Joscha Oestreich) im Rahmen eines Freiwilligen-Dienstes fuer ein Jahr an unsere Partnerschule Kurmi Wasi gereist.

Wir übernehmen umfangreiche Aufgaben im dortigen Schulalltag. Weiteres wird demnächst über einen Blog unserer Homepage von uns Beiden zu lesen sein.

Berichten können wir schon, dass die Anreise mit 29 Stunden eine große Herausforderung war. Das gleiche gilt für die Zeitumstellung, die große Höhe von bis zu 4100 m, sowie das jetzt hier herrschende Winterwetter mit Temperaturschwankungen von 0 Grad in der Nacht bis 35 Grad in der Sonne. Nach drei Tagen Aufenthalt kann man langsam von einer Aklimatisierung sprechen. Alles muss langsam angegangen werden.

Herzliche Grüße aus La Paz

Anne Schira, Joscha Oestreich und Patricio Ladrón de Guevara

Öffnet externen Link in neuem FensterZum Blog von Anne und Joscha