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09.11.2018

Fragestunde zum Judentum mit Beni Pollack

An der Tafel steht auf Hebräisch Schalom.

Veranstaltung der 10d zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht

Wie fühlt man sich als Kippa-Träger in Hessen im Regionalexpress? Ist es nicht sehr aufwendig, immer zweierlei Geschirr zum koscher Kochen benutzen zu müssen? – Oder genereller: Was ist für Sie das Wesentliche an Ihrer Religion? Könnten Sie sich einen Religionswechsel vorstellen? Schächtung – ist das nicht Tierquälerei? Welche Erfahrungen mit Antisemitismus macht man hier und heute?

Diese und viele andere, auch spontane Fragen diskutierte die 10d mit Beni Pollack, der in der Marburger Synagoge Hebräisch- und Thora-Unterricht und in zahlreichen hessischen Schulen jüdischen Religionsunterricht gibt.

Sehr schnell wurde in dem Gespräch deutlich, dass wir es mit einem wirklichen Spezialisten und Insider in allen relevanten Fragen zu tun haben, dessen Kenntnisse von Heinrich Heine über Fallschirmspringer in der israelischen Armee bis zu Fleisch bei McDonald’s gehen. Betroffene, absolute Stille herrschte, wenn Pollack von seinen Eltern erzählte, die Auschwitz überlebt haben. Sein objektiver Ton, der seinen Hörern keine schweren Lasten aufbürden zu wollen schien, erinnerte dabei – die Schüler hätten eigentlich Französischunterricht gehabt ­– an den Autor Patrick Modiano.

Zum großen Glück für seine Zuhörer versteht es Pollack aber auch noch, seine breiten Spezialisten-Kenntnisse mit hintergründigem, manchmal an Woody Allen erinnernden Humor und feiner Ironie, die den Redenden nicht ausnimmt, zu präsentieren.

Hoffentlich nicht zu ironisch gemeint war Pollacks Antwort auf die Frage, wie er selbst denn am liebsten einen Gedenktag wie den 9.11.18 gerne begehen würde. Sinngemäß sagte er da nämlich, Veranstaltungen wie die jetzige seien für ihn eigentlich zum Gedenken das Sinnvollste.

In der Evaluation waren die Schülermeinungen einhellig: Hochinteressante Persönlichkeit, und wir wussten noch viel zu wenig über seine Themen. Hoffentlich findet Beni Pollack noch oft den Weg in die Elisabethschule!

J. Göbel