25.02.2011
Ein neues Klassenzimmer - Bildergruß aus La Paz
21.02.2010
Dank aus La Paz
Hallo Frau Malkus,
zuerst noch ein gutes neues Jahr und ganz vielen herzlichen Dank für dieses tolle Weihnachtsgeschenk.
Ich wollte Sie bitten, allen daran Beteiligten im Namen der Kurmi Wasi Schule und der Kinder der Schule dafür zu danken. Ich werde dem Verantwortlichen gleich sagen, dass er mir Bescheid geben soll, ob der Betrag angekommen ist, damit er diesen Betrag auch wirklich dazu verwendet.
Die Kinder werden sich ob dieser Nachricht sehr freuen.
Nochmals ganz vielen Dank und viele liebe Grüsse aus Bolivien an Sie und die Kinder
Karin Boller
10.10.2009
Kurmi Wasi
Beschreibung einer Schule, die für ein "Miteinander" plädiert
Eine Elterngruppe aus El Alto, La Paz und Achocalla in Bolivien hegte den Wunsch, eine Schule zu gründen, die bestrebt ist, Brücken zu bauen, Vorurteile abzubauen, konfliktfähige SchülerInnen in einem interkulturelle Rahmen zu erziehen und ihnen gleichzeitig ein gutes schulisches Niveau anzubieten. Seit anfangs 2005 funktioniert die Schule „Kurmi Wasi“ nun in Achocalla, einem Dorf, das in einem Tal außerhalb der Grosstädte El Alto und La Paz liegt.
Das Schulprojekt basiert auf der Idee einer partizipativen Schule, d.h. Lerninhalte werden nicht nur von den Lehrpersonen vorgegeben, sondern gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern erarbeitet. Dadurch soll erreicht werden, dass die Kinder und Jugendlichen nicht sinnentfremdetem Lernen ausgesetzt sind, sondern sich als aktiven und mitgestaltenden Teil des Bildungsprozesses verstehen und Wissen aufbauen können, das für sie bedeutungsvoll ist.
Ziel eines solchen Lernprozesses ist die Förderung kreativen und kritischen Denkens und das Erlernen von eigenverantwortlichen Lern- und Arbeitsmethoden, wie Projektarbeit, Umgang mit modernen Medien, Forschen etc. und die Arbeit im Team.
Es scheint auch sehr wichtig, das Lernfeld soweit wie möglich zu öffnen und den Unterricht auch außerhalb des Klassenzimmers durchzuführen, Leute der Gemeinde, Eltern, Fachpersonen in den Bildungsprozess einzubeziehen und praktische Arbeiten (landwirtschaftlicher Anbau, Kochen, etc.) anzubieten. Dies entspricht dem Grundsatz einer integralen und holistischen Erziehung, was zur Folge hat, dass die Schule in Blockzeiten organisiert wird und innerhalb von Projektarbeiten auch stufenübergreifend funktioniert.
Die Grundsätze der Schule sind in vier Themenbereiche eingeteilt, die als Leitlinien in den ganzen Bildungs- und Erziehungsprozess einfließen sollen:
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Diversität: Das Respektieren verschiedener Lebens- und Denkweisen (verschiedene Kulturen, Genderfragen, Behinderungen, Begegnung verschiedener Generationen).
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Ökologie: Auseinandersetzung mit Themen wie nachhaltige Entwicklung, Technologie, Gesundheit, Beziehung Mensch-Natur-Umwelt
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Identität: Der Mensch und seine vielfältigen Beziehungen (Selbstbild, Selbstwert, Familie, soziales Umfeld, Natur, Gesellschaft), gegenseitiger Respekt, Sexualität.
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Mensch und Politik: Menschenrechte, politische Rechte und Pflichten, Demokratie (z.B. wöchentliche Lehrer-Schülerkonferenz), Organisation, Umgang mit Autorität
Wir arbeiten in einem Mehrklassensystem, das heißt, dass immer zwei Klassen zusammen in einem gemeinsamen Raum lernen. Dies hat den Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig arbeiten lernen und zu Teamarbeit und gegenseitiger Kooperation angeregt werden. Die Lehrpersonen müssen sich auf die verschiedenen Lernniveaus vorbereiten, was einer inneren Differenzierung des Lernprozesses sehr entgegenkommt.
Die Schüleranzahl besteht zurzeit aus 88 Schülerinnen und Schüler zwischen 3 und 13 Jahren vom Kindergarten bis zur 8. Klasse, von welchen mindestens die Hälfte aus dem Dorf Achocalla stammen. Die weiteren SchülerInnen kommen aus den Städten El Alto und La Paz. Dieses Gleichgewicht soll beibehalten werden. Jedes Jahr wird eine Klasse neu dazukommen, das heisst im Jahr 2008 wird die 9. Klasse eröffnet, bis wir im Jahr 2011 die 12. Klasse erreichen. Damit wird die Schülerzahl auf etwa 180 ansteigen.
Der Name des Schulprojektes "Kurmi" stammt aus der einheimischen Aymarasprache und bedeutet Regenbogen, ergänzt mit dem Wort "Wasi", was "Haus" bedeutet, also "Regenbogenhaus". Der Regenbogen soll als Symbol für die Arbeit und Begegnung von Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichsten kulturellen, sozialen, ökonomischen, aber auch intellektuellen Verhältnissen verstanden werden. Somit sind die Kinder an der Schule ein buntes Gemisch, das sich so schön und vielfältig wie ein Regenbogen zusammenfügt.