03.06.2018
Besuch in Capua 2018
Ein gemeinsamer Austausch von GP (Martina Lameli) und ES (Inma Teres)
Nachdem im März die capuanische Schülergruppe in Marburg und Hessen unterwegs gewesen war, führte der Gegenbesuch die 13 Schülerinnen aus Marburg vom 10. bis 17. April 2018 nach Capua in die Region Kampanien. Von ihren Eindrücken berichten die Schülerinnen selbst:
Salerno und Vietri am Freitag, den 13.4. (Helena)
Entlang der Küstenstraße in Richtung Sorrent und Amalfi liegt die Hafenstadt Salerno, wo wir den romanisch, normannisch, byzantinisch und arabisch geprägten Dom besichtigt haben. Nach einem Spaziergang auf der sonnigen Strandpromenade sind wir über kurvige Straßen nach Vietri weitergefahren. Dies ist eine hübsche Kleinstadt, die direkt an der Steilküste über dem Meer liegt. Beeindruckt haben uns die bombastische Aussicht auf die Bucht und die schönen Sonnenstunden am Strand. Um diesen Tag gebührend abzuschließen, war der Besuch einer Gelateria/Eisdiele obligatorisch. Alle hatten dringend eine Abkühlung nötig.
Pompeji und Vesuv am Samstag, den 14.4. (Anna und Nina)
Die Führung in Pompeji war auf Deutsch. Begonnen hat sie damit, dass wir Gipsausgüsse von den Leichen der bei dem Ausbruch verstorbenen Pompejianern angeschaut haben; danach haben wir uns bei großer Hitze zweieinhalb Stunden in Pompeji bewegt und die gut erhaltenen Häuser und Straßen der damals 10.000 Einwohner Pompejis, von denen über 5.000 bei dem Ausbruch des Vesuvs umkamen, angeschaut.
Die Führerin hat uns viele interessante Fakten mitgeteilt, zum Beispiel, dass das Amphitheater über 2000 Jahre alt ist und Spartacus schon darin gekämpft haben soll. Leider haben wir nur einen sehr kleinen Teil von der Stadt sehen können, da man für die komplette Besichtigung normalerweise 2-3 Tage braucht, jedoch war es als kleine Kostprobe wirklich spannend.
Angeschlossen hat sich die Weiterfahrt zum Vesuv, auf den die Vorfreude groß war.
Bei der Ankunft waren manche von uns ein wenig eingeschüchtert, als uns von 400 Höhenmetern Fußweg bis zum Krater erzählt wurde, da wir zu dem Zeitpunkt schon ziemlich erschöpft waren. Innerhalb von 15 - 20 Minuten waren wir dann aber alle oben und konnten den schönen Blick auf den Golf von Neapel genießen. Während einer kurzen Führung wurde uns erzählt, dass vor dem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. die Bewohner noch nicht einmal wussten, dass dieser ein Vulkan war. Wir waren außerdem sehr erstaunt über die Größe der Lavafontäne. Sie soll zwischen 25 und 30 Kilometer betragen haben.
Nachdem wir in Kleingruppen noch ein wenig am Krater entlang gelaufen waren und eine Menge Fotos gemacht hatten, machten wir uns auf den Weg nach unten und fuhren dann mit dem Bus wieder zurück nach Capua. Das war eindeutig einer der schönsten Tage auf dem Italientrip, auch wenn er ziemlich anstrengend war!
Neapel am Montag, den 16.4. (Ayla und Louise)
Am letzten Tag unseres Austausches ging es zum Ursprung der Metropole: das historische Castel dell’Ovo. Der Sage nach über dem Grab einer wunderschönen Meerjungfrau, die Fischer durch Zufall fanden, gebaut, liegt die gut erhaltene Burg auf einer kleinen, durch eine Brücke mit dem Festland verbundenen Insel. Und noch eine Legende birgt sich in dem alten Gemäuer, die auf dessen Namen Bezug nimmt. Der berühmte antike Dichter Vergil, der im Mittelalter für einen Zauberer gehalten wurde, soll ein Ei – italienisch uovo, neapoletanisch ovo – in die Mauern der Burg eingebaut haben. Sollte es zerbrechen, würde Neapel untergehen.
Nächster Programmpunkt war die Piazza del Plebiscito, wo 1946 das Referendum über Monarchie oder Republik gehalten wurde. Noch heute dient der Ort für öffentliche Veranstaltungen.
Bevor wir schließlich die Shoppingmeile Via Toledo erreichten, besuchten wir noch das Castel Nuovo – deutsch Neue Burg – den Sitz der französischen Anjou (Angioini) und eine Festung mit drei Türmen und Burggräben, die ursprünglich direkt am Hafen lag. Heute ist das Meer weiter weg und mit ihm die Krokodile, die damals im Burggraben gehaust haben sollen und denen der ein oder andere Gefangene zum Opfer fiel. Nichtsdestotrotz bleibt es eine der beeindruckendsten Bauten Neapels.
Alles in allem war es ein ruhiger, sonniger Tag, der einen schönen Abschluss für diesen fantastischen Austausch bildete.
18.03.2018
Italien-Austausch 2018
06.3.18:
Ankunft der 13 italienischen Austauschschüler/innen in Begleitung ihrer Lehrerinnen Frau Mezzacapo und Frau Stavolone
07.3.18:
Kennenlernen der Schule und Unterrichtsbesuch am Vormittag, Entdeckungsrundgang durch Marburg am Nachmittag.
08.3.18:
Besichtigung des Forschungsinstituts „Deutscher Sprachatlas“ am Vormittag, Führung durch Wetzlar mit Lottehaus am Nachmittag.
09.3.18:
Werksführung bei „Ferrero“ in Stadtallendorf.
10.3.18:
Frankfurt, erst Kultur, dann Zeil-Tour.
11.3.18:
Ausschlafen am Sonntag!
12.3.18:
Kleines Kino am Phille: Film und Filmanalyse für Deutsch als Fremdsprache-Lernende am Vormittag und Billard am Nachmittag.
13.3.18:
Abreise der italienischen Gäste.
Dieses Programm, in Kürze vorgestellt, ermöglichte es unseren Gästen aus Capua,
- den deutschen Schulalltag, das historische Marburg sowie die Heilige Elisabeth näher kennen zu lernen.
- einen Einblick zu bekommen in die Dialektforschung und Standardsprache sowie auf Goethes Spuren durch Wetzlar zu wandeln.
- die Fabrikation italienischer Schokolade auf deutschem Boden sowie den Genuss bei deren Verzehr zu erleben.
- Frankfurt als Metropole kennen zu lernen, in der sich das Alte und das Moderne harmonisch miteinander verbinden.
- sich mal kurz auszuruhen.
- einen deutschen (Kino-) Film zu genießen und eine ruhige Kugel zu schieben.
- sich auf den Gegenbesuch in Italien im April 2018 zu freuen.
Martina Lameli
04.04.2014
Schüler/innen aus Rom zu Gast in Marburg
Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach empfing am 4. April 2014 Austauschschülerinnen und Austauschschüler vom Liceo scientifico C. Cavour aus Rom, Italien und der Elisabethschule im Rathaus der Universitätsstadt Marburg. Geleitet wurde der Austausch von Monica Zama, Italienisch-Lehrerin an der Elisabethschule, und Daniela Liuzzi vom Liceo Cavour.
Ein Auslandsaufenthalt ist immer sehr interessant und ein einmaliges Erlebnis. Aus diesem Grunde fand vom 27. Oktober bis 4. November 2013 zum ersten Mal ein Austausch zwischen der Elisabethschule und ein Gegenbesuch des Liceo scientifico C. Cavour Gymnasium aus Rom vom 3. bis 10. April 2014 in Marburg statt.
Dr. Weinbach begrüßte die Gymnasiasten mit den Worten: "Wir freuen uns immer wieder Schülerinnen und Schüler aus aller Welt in der Universitätsstadt Marburg begrüßen zu dürfen. Wir wissen, wie wichtig ein Austausch vor allem in jungen Jahren ist. So hat man die Möglichkeit andere Sprachen, Kulturen und Familien kennenzulernen. Dies kann Ihnen so kein Reiseveranstalter bieten."
Nico Schneider, Stadt Marburg
Italien-Austausch 2013
Austausch Elisabethschule Marburg – Liceo scientifico C. Cavour in Rom
Vom 27. Oktober bis zum 4. November 2013 fand zum ersten Mal ein Schüleraustausch zwischen der Elisabethschule Marburg und dem Liceo scientifico C. Cavour in Rom statt.
Nach langer Vororganisation ging es am Sonntagnachmittag, dem 27. Oktober, los nach Italien. 12 Schülerinnen aus den Klassen 11 bis 13, die an unserer Schule Italienisch lernen, stiegen teils mit gemischten Gefühlen, aber meist mit viel Begeisterung in den Alitalia-Flieger nach Rom. Am Flughafen Rom-Fiumicino wurden wir von unseren Austauschpartnern, deren Familien und der Klassenlehrerin Daniela Liuzzi herzlich empfangen. Das Liceo Cavour ist nur fünfzig Meter vom Kolosseum weg, so dass wir schon am ersten Tag nach dem offiziellen Empfang in der Aula das Amphitheater und das Forum Romanum (à Foto) bequem zu Fuß besichtigen konnten.
Die folgenden Tage waren mit Aktivitäten in der Schule und in Rom gefüllt. Wir schauten uns die Musei vaticani, die Sixtinische Kapelle, die Galleria Borghese (Skulpturen von Bernini, berühmte Caravaggios, Botticelli....), Pantheon, Petersdom und dessen Kuppel (à Fotos von unten und von oben), Piazza Navona und vieles andere mehr an. Die meisten warfen eine Münze in den Trevi-Brunnen: Nach einer Legende bringt es Glück, Münzen über die rechte Schulter in den Brunnen zu werfen. Wenn man eine einzige Münze wirft, wird man nach Rom zurückkehren. Bei zweien wird man sich in einen Italiener/eine Italienerin verlieben. Wer wie viele Münzen drangab, ist nicht mehr feststellbar, ma vedremo...
An einem speziellen Abend haben wir ferner gemeinsam mit den Austauschfreunden eine Show von Paolo Rossi, einem bekannten italienischen Kabarettisten, besucht. Sie trug den spannenden Titel „L’amore è un cane blu“ und kann wegen ihres Reichtums an Ideen, den spektakulären Musikeinlagen und ihrem beißenden, römischen Humor unmöglich hier auch nur andeutungsweise charakterisiert werden.
In der Schule in Rom haben wir vor allem über unser Austausch-Thema „Stereotypen“ gearbeitet und kurze Filmsequenzen über unsere deutsch-italienischen Erfahrungen miteinander erstellt. In den Filmausschnitten spielen die Italiener aus ihrer Sicht typische Verhaltensweisen von uns Deutschen nach und umgekehrt. Diese ergiebige und teilweise sehr lustige Arbeit, bei der wir uns noch einmal auf einer ganz anderen Ebene miteinander bekannt gemacht haben, soll im April während des Gegenbesuchs im Marburg fortgesetzt werden.
Am letzten Samstag sind wir nach der Besichtigung der Sebastians-Katakomben ein Stück der antiken Via Appia mit dem Fahrrad entlanggefahren, eine fantastische Art und Weise, die antiken Sehenswürdigkeiten und Landschaften, die Rom umgeben, zu erkunden. Und am Sonntag fand für uns eine beschauliche Bootsfahrt auf dem hinter Rom recht einsamen Tiber nach Ostia antica und eine geführte Tour durch die römische Hafenstadt Ostia (à Foto) statt.
Die sogenannten „ottobrate Romane“ (= römische Oktobertage) sind für ihr besonders mildes Wetter bekannt. Wirklich hatten wir in Rom durchgängig deutlich mehr als 20 Grad, fast gar keinen Regen und meist Sonne. Sonntags am Strand von Ostia haben wir uns trotzdem höchstens mit den Füßen ins Meer getraut. Ma forse l’anno prossimo....
M. Zama und J. Göbel
Stimmen der Teilnehmer
Rom war klasse! Die Schüler waren sehr nett und wir haben wirklich viel von Rom gesehen. Es hat total viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf die Zeit zusammen in Marburg! Allgemein finde ich das Thema "Stereotypen", womit die Gruppe sich beschäftigt sehr gut, da wir in Rom gemerkt haben, dass sehr viele Vorurteile den Italienern und ebenfalls den Deutschen gegenüber nicht stimmen!
Marie Urff
Der Rom-Austausch war eine echt tolle Erfahrung. Wir hatten das Glück nicht nur Rom als Stadt kennen lernen zu dürfen, sondern auch das Alltagsleben der Römer und vor allem der Schüler. Wir sind der italienischen Kultur ein Stück näher gekommen und haben viel gelernt, viel gesehen und vor allem viel gut gegessen:)
Selina Hinkelmann
Der Rom-Austausch war eine wundervolle Erfahrung für mich und ich kann ihn jedem, der offen für andere Kulturen ist, empfehlen. Es war zwar sehr anstrengend, weil wir wenig Zeit zum Schlafen hatten (was daran lag, dass wir auch in der Freizeit viel mit unseren Austauschpartnern unternommen haben), aber alles in allem war es eine super Woche, aus der ich viel für meine Zukunft mitnehmen kann.
Daniela Schudy
Ich habe in Italien gelernt, dass es zwar manche Sachen gibt, in denen wir uns unterscheiden oder mit denen wir anders umgehen, dies aber kein Grund ist, dass man sich nicht verstehen kann. Ich habe viele neue Freundschaften geschlossen und viel über die Kultur der Italiener gelernt. Insgesamt hat sich die Woche mehr als gelohnt.
Marie Céline Bonarius
Ich fand den Austausch an sich sehr gelungen, allerdings gibt es ein paar Kleinigkeiten, die in Zukunft vielleicht zu ändern wären. (...) Ansonsten, ein gelungener Austausch, der hoffentlich in den nächsten Jahren wieder stattfindet.
Katrin Krause
Der Austausch war wirklich schön und es war spannend, den Alltag der italienischen Schüler kennenzulernen.
Johanna Achenbach
Der Rom-Austausch war eine interessante Erfahrung, denn ich habe einen Einblick in die italienische Kultur und Lebensweise bekommen. Die Stadt hat mir auch sehr gefallen - insbesondere der Petersdom und die Villa Borghese. Es war zwar eine sehr anstrengende, aber auch sehr schöne Woche!
Hanna Bast
Die Idee zu einer Begegnungs- und Gedenkstättenfahrt nach Saluzzo im Piemont (Italien), die vom 7. bis zum 13. November mit 10 Marburger Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12 stattfand, entstand durch die engen und hervorragend aufgearbeiteten historischen Bezüge zwischen Marburg und der Provinz Cuneo, die in den Zweiten Weltkrieg zurückreichen. Im Frühjahr 1943 verschwand in dieser Gegend ein 23 Jahre alter, dort als Besatzer stationierter deutscher Wehrmachtsoffizier namens Rudolf Knallt, der in Marburg geboren war und an der Martin-Luther-Schule sein Abitur abgelegt hatte. Sein Verschwinden blieb jahrzehntelang ungeklärt, bis in den frühen neunziger Jahren ein bekannter Piemonteser Schriftsteller und ehemaliger Widerstandskämpfer, Nuto Revelli, mit der historischen und literarischen Aufarbeitung des Falles begann. Der spannende Fall dieses auch als "guter Deutscher" bekannten Offiziers ist hervorragend geeignet, Schüler exemplarisch in die Geschichte der deutschen Besatzung Italiens im Zweiten Weltkrieg und den italienischen Widerstand einzuführen. Dies geschah während der Austauschfahrt auf Schülerebene zunächst durch die persönliche Begegnung der deutschen Schüler mit ihren gleichaltrigen italienischen Mitschülern und ihre Aufnahme in deren Familien. In einer zu Beginn des Austauschs geführten Diskussionsveranstaltung im Liceo Linguistico Soleri in Saluzzo konnten die Schüler interessante persönliche Erfahrungen ihrer Familien aus dein Zweiten Weltkrieg austauschen.
Der italienische Faschismus, die Problematik der Judendeportationen sowie der italienische Widerstand und die Greuel des Partisanenkrieges bilden zu Recht ein Hauptthema der italienischen historischen Forschung, der italienischen Literatur des 20. Jahrhunderts und des italienischen Oberstufencurriculums. Die entwickelte italienische Erinnerungskultur hat zudem gerade im Piemont ein dichtes Netz von Museen, Gedenkstätten und historischen Instituten entstehen lassen. Während des Austausches konnte deshalb in Turin Museum ,für Deportation und Widerstand (unterstützt durch eine englischsprachige Führung) besucht werden. In diesem 1990 eröffneten Museum konnten die Schüler authentisches Bildmaterial aus Faschismus und Zweitem Weltkrieg in aufwendiger medialer Aufarbeitung erleben. Der Keller des Museums wurde zudem während der alliierten Bombenangriffe auf Turin als Luftschutzkeller genutzt und ist ein besonders beeindruckender und bedrückender Erinnerungsort im Museum.
Eine zweite Exkursion während der Austauschfahrt galt der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Borgo San Dalmazio, in dem im Jahre 1943 aus Frankreich geflohene Juden vor ihrer Deportation nach Auschwitz interniert waren. Die hervorragend ausgestattete Gedenkstätte präsentiert vor allem authentisches Bildmaterial. Während der kompetenten Führung kamen von deutscher und italienischer Schülerseite viele interessierte Nachfragen.
Die eigentliche Gedenkstätte für die jüdischen Deportierten liegt unweit des Lagergebäudes selber im Zentrum der kleinen Ortschaft. Hier sind sämtliche Namen, derer habhaft zu finden war, in Gedenksteine gesetzt. Einige Viehwagen, die als Modell stehen für die für die Deportation von der Reichsbahn benutzten Wagons, markieren den Ort zusätzlich. Sie sind begehbar; ihre Enge und die Primitivität ihrer Holzplanken und Drahtfenster rufen Betroffenheit hervor. Auch hier konnte die uns durch die Gedenkstätte führende Mitarbeiterin durch viele detaillierte Informationen ein lebendiges Bild der historischen Prozesse entstehen lassen.
Ergebnisreich und anregend für eine kritische Auseinandersetzung mit den geschichtlichen Hintergründen war auch ein Besuch des Instituts zur Geschichte des Widerstandes in Cuneo, in dessen Verlauf uns authentisches Filmmaterial zu Note Revellis Widerstand und seiner Aufarbeitung des Geschehenen (Interviews etc.) im Kinosaal des Instituts präsentiert wurden. Der Direktor des Instituts, Michele Calandri, stand anschließend für Diskussion und eine Führung in das Archiv des Instituts zur Verfügung. In deren Verlauf wurden noch einmal die zahlreichen Verbindungen zwischen Marburg und Cuneo, der italienischen Widerstandsforschung und des Marburger romanistischen Instituts, thematisiert.
Besuche der genannten Gedenkstätten und Diskussionen zum Zeithintergrund bildeten einen Schwerpunkt des Austauschs. Sprachlich wertvoll und motivierend war für die Italienisch lernenden Schüler ferner die Möglichkeit des direkten Sprachkontakts mit ihren Gastfamilien. Historisch-landeskundlich interessant waren zudem die zahlreichen Stadtführungen durch Cuneo, Turin und Saluzzo sowie die Belichtung des Schlosses von Manta (bei Saluzzo), einem Renaissanceschloss und Herrschaftszentrum der Piemonteser Grafen. Italien ist den Schülern m.E. während dieser Fahrt in vielen seiner sprachlichen und historischen Dimensionen deutlich und lebendig geworden. Die Rückmeldungen der Schüler an ihre Lehrer waren zahlreich und ausschließlich äußerst positiv.
J.Göbel
Italien Vgl. Nuto Revelli, Der verschwundene Deutsche. Tagebuch einer Spurensuche, München (C.H.Beck) 1996.