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24.01.2020

Bericht zum Projekttag an der Elisabethschule

Für die Projektgruppe
von Simone Petzoldt und Katharina Klingebiel

Projekttag „Umgang mit Diskriminierung“ an der Elisabethschule Marburg

Überfliegt man dieser Tage die Onlinenachrichtenportale so fallen Überschriften ins Auge, die nachdenklich machen: „Juden in Deutschland – Leben mit dem Hass“, „Bitte keine Araber: Rassismus bei der Bewerbung“ oder „Warum rechte Influencer Plattformen wie YouTube so gut für sich nutzen“ – so das Ergebnis nach drei Minuten Onlinerecherche.

Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus – Themen über die man sprechen muss, weil sie an der Tagesordnung sind und zu einem zunehmenden Problem in unserer Gesellschaft werden. Hinschauen, Erkennen und Handeln – dies sind die Ziele des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, dem seit diesem Schuljahr auch die Elisabethschule Marburg angehört. Über 80% aller Lernenden und Lehrenden der Schulgemeinde haben sich mit ihrer Unterschrift dafür eingesetzt, aktiv zu werden und ein Zeichen zu setzen. Die Mitgliedschaft in dem Netzwerk geht nämlich mit der Selbstverpflichtung einher, sich als Schule für die Ziele des Netzwerks stark zu machen, beispielsweise in Form von Projekttagen.

Diesem Vorsatz ist die Elisabethschule am Donnerstag, dem 23. Januar 2019 gefolgt und hat einen solchen Projekttag für alle zehnten Klassen auf die Beine gestellt. Beginnend mit einem Vortrag von Prof. Benno Hafeneger zum Thema „Rechtsextremismus – eine Gefahr für die Demokratie“ stimmten sich ca. 130 Zehntklässler/innen auf die anschließend stattfindenden Workshops ein. Hafeneger sprach insgesamt vor ca. 200 Schüler/iinnen und Lehrer/innen, von denen einige die Gelegenheit des hochkarätigen Vortrags auch für die E-Phasenschülerinnen und Schüler nutzen konnten. „Je offener eine Schulkultur ist, je mehr Schülerinnen und Schüler sich in ihrer Schule wohlfühlen, je demokratischer eine Schule ist und je vehementer sich die Schule gegen menschenverachtende Einstellungen positioniert, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Menschen später rechtsextreme oder rechtspopulistische Parteien wählen“, so ein Fazit aus dem Vortrag von Prof. Hafeneger.

Nach ca. einer Stunde Redezeit eröffnete Hafeneger die Diskussion zu seinem Vortrag, die zunächst zögerlich aber dann mit Brisanz geführt wurde. Ein Thema, wie man der Diskussion entnehmen konnte, das die Schülerinnen und Schüler bewegt und auch verunsichert. So wurde der Experte beispielsweise gefragt, wie man auf rechte Äußerungen und Diskriminierungen reagieren kann, wenn man direkt damit konfrontiert wird. Denn die meisten kennen das Phänomen, aber in einer konkreten Situation treffsicher, sachlich und überzeugend dagegenzuhalten, ist eine Kunst. In Ermangelung von Zeit musste Prof. Hafeneger auf die Workshops verweisen, konnte aber dennoch einen wichtigen Tipp mitgeben: Das Wichtigste sei, sich zu informieren und Bescheid zu wissen! Mit diesem Appell an die Schülerinnen und Schüler beendete Prof. Hafeneger seinen Vortrag und nimmt somit gleichermaßen die Schule in die Pflicht, zu informieren und den Schülerinnen und Schülern genau solche Lerngelegenheiten wie am Donnerstag regelmäßig zu bieten.

Nach einer wohlverdienten Pause trafen sich die Schüler*innen in fünf verschiedenen Workshops zu den Themen „Antisemitismus“, „Hate Speech“, „Rechtsradikalismus“,„Diskriminierung“ und „Geschlechterbilder und Sexismus“ und arbeiteten dort intensiv mit Teamern und Teamerinnen von dem Netzwerk für Demokratie und Courage, von der Bildungsstätte Anne Frank und Prof. Hafeneger. Im geschützten bewertungsfreien Rahmen ohne Lehrkräfte konnten die Lernenden fragen, diskutieren und reflektieren. Vollgepinnte Stellwände, bunte Moderationskarten und Stuhlkreise zeugten im Anschluss von intensiver, produktiver und auch gewinnbringender Auseinandersetzung, wie eine Schülerin im Anschluss bestätigt: „Wir haben uns zwar auch schon im Unterricht mit demThema (Geschlechterrollen) beschäftigt, aber wenn man mal so einen ganzen Tag Zeit hat, kann man sich noch viel mehr reindenken“. Gerade solche Momente sind es, die die Sicherheit aufbauen, sich Diskriminierungen aller Art entgegenstellen zu können. Und obwohl die Zehntklässler zeitlich länger beansprucht waren als normalerweise, wurden vor allem die positiven Aspekte betont: „Es war zwar etwas lang, länger als mein normaler Schultag, aber es hat auch Spaß gemacht. Wir konnten viel diskutieren und mitmachen. Das war mal was anderes als üblicher Schulunterricht.“

Eine kritische Stimme aus der Schülerschaft betonte, dass der Projekttag zwar inhaltlich gelungen sei, das Thema aber eigentlich noch viel größer angepackt werden müsste und für alle Klassen zugänglichgemacht werden sollte, denn der Umgang mit Diskriminierung gehe schließlich alle etwas an. Auch die Organisatorinnen und Organisatoren Thorsten Michels (Lehrer an der Elisabethschule), Katharina Klingebiel und Simone Petzoldt (LiV an der Elisabethschule) zeigten sich zufrieden. „Insgesamt ziehen wir eine positive Bilanz. Die Zehntklässler haben super mitgearbeitet und sich auch den Teamerinnen und Teamern gegenüber offen gezeigt. Die Diskussionen unter den Schüler*innen hielten auch außerhalb der Klassenräume an, was zeigt, dass der Projekttag einen Nerv getroffen hat.“

Vortrag „Rechtsextremismus als Gefahr für die Demokratie“ von Prof. Hafeneger

24.01.2020

Programm Projekttag an der Elisabethschule

Projekttag „Umgang mit Diskriminierung“ am 23.01.2020

Seit September 2019 ist auch unsere Schule Mitglied im größten bundesdeutschen Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Im Rahmen dieses Programms fand am Donnerstag, dem 23. Januar 2020, von 8.00 bis 14.00 Uhr ein Projekttag „Umgang mit Diskriminierung“ statt, an dem alle 10. Klassen teilgenommen haben.

 

Ablauf:
8:00 – 9:30 Uhr,
Aula:

Vortrag und Diskussion von und mit
Prof. Hafeneger:
„Rechter Populismus und Extremismus –
Gefahr für die Demokratie“

10:00 – 14:00 Uhr,
Klassenräume:
Workshops im Klassenverband

Themen der Workshops:
  • Bildungsstätte Anne Frank:
    Umgang mit Diskriminierung, Antisemitismus und Hate Speech
  • Netzwerk für Demokratie und Courage:
    Sexuelle Vielfalt
  • Prof. Hafeneger: Rechtsextremismus

30.09.2019

Siegelverleihung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Für die Projektgruppe
von Thorsten Michels, Marlene von Daacke, Nina Hamelmann, Paula Hoberg, Mia Schulz

Am Samstag den 14.09.19 wurde der Elisabethschule das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in einem feierlichen Rahmen verliehen. Damit hat sich die Elisabethschule eindeutig gegen jegliche Form von Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung in unserer Gesellschaft positioniert.

Im Vorfeld der Siegelverleihung hatte sich eine Lehrer-/Schülerinnengruppe gefunden, die sich im letzten Schuljahr intensiv mit der Thematik „Rassismus und Diskriminierung“ auseinandergesetzt hat, um das Projekt an der Schule zu implementieren.

Die Grundlage für die Verleihung des Siegels bestand darin, eine erfolgreiche Unterschriftensammlung bei allen Mitgliedern der Schulgemeinde durchzuführen und einen unterstützenden Paten für das Projekt zu finden. Die Unterschriftensammlung für das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen. Zudem wurde mit der Judoabteilung des Blau-Gelb Marburg ein Pate engagiert, der mit der Vermittlung von Werten wie Respekt und Toleranz den Leitgedanken unserer Schule repräsentiert.

Die Projektgruppe freut sich nun auf Projekte im Bereich „Gegen Rassismus und Diskriminierung“ und bedankt sich ganz herzlich bei allen Unterstützern des Projekts.

Verleihung des Siegels "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" am 14.09.2019 im Rahmen des Schulfestes der Elisabethschule Marburg.