09.01.2011
Imperialismus
Ein interdisziplinäres Projekt der Jahrgangsstufe 12
von Matthias Bode
Der Ausgang des 19. Jahrhunderts ist eine Kernthema des Geschichtsunterrichts der Oberstufe. In diesem Jahr haben wir in Jahrgangsstufe 12 den Aspekt des Imperialismus in den Mittelpunkt eines fächerverbindenden und -übergreifenden Projektes gestellt.
Die Schülerinnen und Schüler konnten sich in eine von sieben Gruppen einwählen, die sich mit der Errichtung der Kolonialreiche mit verschiedenen Fragestellungen widmeten:
Während die einen erarbeiteten, dass Edeka die "Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler" war, wo die Schokolade und die Bananen herkamen und wie sie unsere Essgewohnheiten veränderten, konzentrierten sich andere auf den Herero-Aufstand in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) und seine Folgen bis heute.
Zwei literarische arbeitende Gruppen konzentrierten sich auf Joseph Conrads Kongo-Roman "Das Herz der Finsternis" und "Stories from the British Empire". Wieder andere Schülerinnen und Schüler arbeiteten vornehmlich mit französischen Texten an der französischen Sicht auf koloniale Geschichte. Hinzu kamen Arbeiten an der Rolle von Carl Peters bei der Errichtung von Deutsch-Ostafrika (heute Tansania) und über die strukturelle Bedeutung des Eisenbahnbaus in Indien, Sibirien und Amerika für die Erschließung und Eroberung des Landes. Auch die Rolle von Panama- und Suezkanal für die Veränderung globaler strategischer Interessen wurde dabei betrachtet.
Nach 6 Stunden am Dienstag und 4 Stunden am Mittwoch trafen sich alle 12-er zu einem Vortrag von Prof. Dr. Winfried Speitkamp aus Gießen, der abschließend interessant und lebhaft über die Art, wie in Europa mit kolonialer Vergangenheit umgegangen wird, referierte. Die in den Gruppen erstellten Plakate hängen bis auf weiteres in der Pausenhalle für alle Schüler sichtbar aus und werden am Tag der offenen Tür am 19. Februar 2010 präsentiert.